Hallo allerseits,
auch wenn Halloween vorbei ist, so kann man weiterhin gruselige Filme schauen – oder wie in meinem Fall rezensieren. Denn ich habe Halloween im Kino verbracht und mir „Five nights at Freddy’s“ angesehen und nun möchte ich meine ersten Eindrücke schildern.
„Five nights at Freddy’s“ handelt von dem Nachtwächter Mike, der erkennt, dass sein Job in Freddy Fazbear’s Pizza nicht so einfach wie gedacht abläuft. Denn in der Nacht beginnen die Figuren ihr Eigenleben zu entwickeln und gehen dabei nicht unbedingt freundlich vor.
Regie führte Emma Tammi, die mit Scott Cawthon und Seth Cuddeback auch das Drehbuch verfasste. Zum Cast gehören u.a. Josh Hutcherson, Elizabeth Lail, Piper Rubio und Matthew Lillard (Quelle IMDB).
„Five nights at Freddy’s“ basiert auf dem gleichnamigen Videospielreihe. Ich persönlich kenne sie nicht, daher kann ich nichts dazu sagen, ob oder wie gut der Film die Reihe repräsentiert. Da ich den Film aber auch so verstanden habe, glaube ich nicht, dass es schlimm ist, wenn man das Videospiel nicht kennt. Wäre ich mehr der Typ für Videospiele wäre ich nach dem Schauen des Films allerdings schon interessiert, mal einen Blick darauf zu werfen. Daher glaube ich, dass der Film dahingehend keine schlechte Arbeit geleistet hat. Mein Interesse wurde geweckt. Die Handlung des Videospiels habe ich nach dem Kino auf jeden Fall überflogen.
Ab hier, kann es zu Spoilern kommen. Wem das egal ist oder den Film schon kennt, kann gerne weiterlesen.
Spoilerbereich
Erst einmal muss ich sagen, dass mir der Film beim ersten Mal schauen gut gefallen hat. Normalerweise sehe ich mir immer mindestens zweimal einen Film an, bis ich mir eine vollständige Meinung bilde, doch meistens weiß ich bereits beim ersten Mal, ob ich überhaupt bereit bin, mir einen Film ein zweites Mal anzugucken und bei „Five nights at Freddy’s“ ist das der Fall.
Während ich den Anfang des Films sehr mochte, hatte ich zur Mitte ein wenig das Gefühl, dass die Geschichte etwas an Schnelligkeit verlor. Keine Frage, die Hintergrundgeschichte von Mike war sehr traurig und dramatisch, doch alles in allem empfand ich gerade diese Geschichte als unheimlich vorhersehbar. Bereits als Steve Raglan bei der Nennung seines Namens stockte, hatte ich irgendwie das Gefühl, dass er und Mike sich am Ende kennen würden und als man dann die Geschichte rund um die Entführung von Mikes Bruder Garrett näher einging, war mir eigentlich klar, dass sich Raglan (oder wie sich später herausstellte William Afton) dahinter verbarg. Man castet Matthew Lillard schließlich nicht nur für ein paar Telefonanrufe, was? (Ich frage mich, wer jetzt anhand der Anspielung schmunzelt). Da ich später gelesen habe, dass das Videospiel eine ähnliche Hintergrundgeschichte hat, frage ich mich, wie schnell die Fans des Spiels die Wahrheit über Raglan herausfanden.
Ebenso war mir von Anfang an klar, dass die Geisterkinder hinter Abby her sein werden und sie als Preis für die Wahrheit wollen. Das ist in Filmen bei solchen Geschichten meistens der Fall, schlimm fand ich es nicht, aber es war keine große Überraschung. Mir hätte es ein bisschen besser gefallen, wenn Mike in der realen Welt auf eigene Faust ermittelt und sich nicht nur ausschließlich in seiner Traumwelt bewegt hätte. Der Film spielt im Jahr 2000 (ich meine, das stand auf einem Dokument im Film) und auch damals gab es Internet und man konnte auch in Zeitungsarchiven recherchieren. Ich weiß natürlich nicht, ob man extra darauf verzichtete, vielleicht um das Videospielfeeling hineinzubringen, aber wie gesagt, als jemand, der das Spiel nicht kennt, wäre das eher meine Intention gewesen. Die Geschichte um das Sorgerecht gefiel mir nur so halb, da ich das Gefühl hatte, dass man mit zu vielen Storylines spielt. Man hatte das Geheimnis um das Pizzarestaurant, dann die seltsame Polizistin Vanessa, Mikes Suche nach Garretts Mörder, seine problematische Lebenssituation und dann auch noch der Sorgerechtsstreit um seine Schwester. Was das betrifft war der Film vollgepackt.
Man hätte die Sorgerechtssache durchaus aus dem Film streichen können, das Ende wäre dasselbe gewesen. Schließlich hätte man die Einbrecher, die von Mikes Tante geschickt wurden, auch einfach durch stinknormale Verbrecher ersetzen können. Wirklich wichtig waren sie für den Film nicht und dienten lediglich dem Bodycount – Babysitter inbegriffen, da diese auch absagen können, selbst wenn sie nicht Teil einer Sorgerechtsverschwörung sind.
Am besten gefiel mir tatsächlich das Ende. Ich fand die Auflösung um Vanessa sehr gut. Ich hatte nicht erwartet, dass sie die Tochter von Afton ist, sondern eher geglaubt, dass sie als Kind eventuell ebenfalls ein Opfer des Killers gewesen ist und nur das Glück hatte, rechtzeitig zu entkommen. Ihre kruden Anspielungen waren zwar hier und da ein wenig nervig, machen aber am Ende Sinn. Generell ist die Geschichte des Kindermörders, der die Leichen seiner Opfer in den animatronischen Kostümen versteckt, brutal, erschreckend und dazu ungemein traurig. Dass Garrett nicht in einem Kostüm war, fand ich jedoch ein wenig enttäuschend, da man so erst recht ein wenig das Gefühl hatte, dass irgendwas nicht wirklich zusammenpasste. Es hätte die A und B Geschichte ein wenig besser zusammengeführt.
Mein großes Highlight war jedoch Mathew Lillards großer Auftritt als William Afton. „Scream“-Enthusiasten kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten. Nicht nur, dass Matthew Lillard nach über 25 Jahren wieder in die Rolle eines Serienkillers schlüpft, er händelt sein Messer genau wie in seiner Paraderolle des Stu Macher. Spätestens bei dieser Einstellung hätte jedem „Scream“-Fan klar sein müssen, wer der Mörder ist. „Scream“ gehört zu meinen Lieblingshorrorfilmen und Stu ist einer meiner Lieblingscharaktere, gerade wegen der Darstellung Lillards. Ich mochte ihn bisher wirklich in jeder Rolle, die ich mir ansah. Ich weiß nicht, wer die Idee dazu hatte das mit dem Messer auch in diesen Film einzubauen, aber ich hoffe, dass Matthew Lillard es für die Fans des „Scream“ – Franchise tat. Vor allem, nachdem so viele mit seiner Rückkehr in „Scream 6“ hofften.
Fazit
„The Banana Splits movie“, „Willy’s Wonderland“ oder die „Simpsons“ in der Folge „Der unheimliche Vergnügungspark“. Es gibt eine Menge Filme und Serien, in denen ein ähnliches Thema von mörderischen animatronischen Figuren aufgegriffen wird. Es ist auf jeden Fall eine etwas anderes Horrorgenre, das man auch gut mit Comedy vermischen kann, gerade weil mörderische animatronische Puppenfiguren eher seltsam als unheimlich anmuten. Der letzte Film mit einem solchen Thema wird es sicher nicht gewesen sein und das stört mich überhaupt nicht.
„Five nights at Freddy’s“ hat mir unterm Strich gut gefallen. Ich mochte die Idee, den Anfang und den Schluss. Der Mittelteil hatte für mich einige Längen und ich hätte es lieber gehabt, hätte man die Sorgerechtsgeschichte gestrichen, da man so deutlich mehr Zeit für Mike gehabt hätte, mal auf eigene Faust zu recherchieren, was es mit Freddy Fazbear’s Pizza auf sich hatte. Aber das sind nur Kleinigkeiten. Unterm Strich würde ich den Film wieder schauen und ihn auch weiterempfehlen und das nicht nur allein wegen Matthew Lillard.
Bis zum nächsten Mal!
Pola
Und falls ihr jetzt Lust auf den Film bekommen habt, hier ist der offizielle Trailer von Universal: