Filmblog

Rezension: Sting

Hallo allerseits!

Ich bin heute zurück mit einer Rezension des Films „Sting“. Dieser kam am 20.06.2024 in Deutschland in die Kinos.

Allgemeine Informationen

  • Originaltitel: Sting
  • Jahr: 2024
  • Land: Australien, USA
  • Genre: Horror, Creature Feature
  • Darsteller: Ryan Corr, Alyla Browne, Penelope Mitchell, Robyn Nevin, Noni Hazelhurst, Jemaine, Fowler, Danny Kim, Silvia Colloca, u.a.
  • Regie: Kiah Roache-Turner
  • Drehbuch: Kiah Roache-Turner

Inhalt

Die 12-jährige Charlotte fühlt sich von ihren Eltern vernachlässigt. Nachdem sie eine Spinne in einem alten Puppenhaus gefunden hat, beginnt sie diese als Haustier zu halten und nennt sie Sting. Doch was sie nicht weiß, die Spinne stammt eigentlich aus dem Weltall und benimmt sich keinesfalls wie eine normale Haus- und Hofspinne. Denn nach jedem Mahl wird sie größer und größer …

Meine Meinung

Ich habe selbst zwar schon öfters davon gehört, aber tatsächlich wurde ich bei der Kinovorstellung von „Sting“ zum ersten Mal Zeuge, wie ich zwei Leute aus dem Kino habe gehen sehen, bei denen ich nicht bemerkte, dass sie wieder zurückkamen. Ich kenne den Grund für das Gehen der Personen natürlich nicht, trotzdem kann ich jetzt schon mal sagen, dass „Sting“ vielleicht nicht mein Lieblingsfilm 2024 wird, ich ihn jedoch auch nicht so furchtbar fand, dass man in der Mitte der Vorstellung hätte gehen müssen.

„Sting“ hat meiner Meinung nach durchaus gute Szenen, die einem in Erinnerung bleiben können (und auch „Alien“ Fans werden sicher gerade eine spezielle Szene erkennen, die man als Hommage eingefügt hat). Ich mochte vor allem zum Schluss hin die Szenen, in denen die Spinne sich ihre „größeren“ Opfer suchte und man Zeuge ihres Netzes werden konnte. Ebenso gefiel mir die Showdown-Szene, genauso wie die Title Card Sequenz. Und ja, auch zwischenzeitig kann der Film durchaus mit Szenen und Einstellungen trumpfen, die Fans des Genres mögen. Ebenso fand ich Schauspieltechnisch nichts zu meckern. Man gab sich Mühe und das konnte man sehen.

Dennoch kam der Film für mich nicht wirklich ins Laufen. Ich mag Creature Features. Ich bin ein großer Fan dieses Genres. Doch was ich bei vielen dieser Filme einfach nicht mag, ist das CGI, was leider viel zu oft eingesetzt wird. Z.b. finde ich „Arac Attack“ wirklich toll, doch die CGI-Spinnen mindern für mich seitjeher das Filmvergnügen. Und leider ist das auch ein großer Kritikpunkt bei „Sting“. Die Spinne machte mir überhaupt keine Angst. Die einzigen Szenen in „Sting“, die mir ein kleines Unbehagen mit der Spinne bereiteten, war die Endszene mit der Spinne, sowie die Eischlüpfszenen (auch hier, eine kleine „Alien“-Hommage in meinen Augen). Anders war dies in „Arachnophobia“ oder auch „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“. Dort empfand ich die Spinnen die ganze Zeit als unangenehm und manchmal sogar angsteinflößend. Bei „Sting“ fehlte mir das Gefühl komplett und ich glaube, dass es mit dem Aussehen der Spinne zu tun hatte, dass dass CGI schlicht zu auffällig war. Vielleicht hätte eine Mischung aus Practical Effects und CGI hier dem Film ganz gut getan. Denn z.B. empfand ich die Tatsache, dass Sting mit einem Pfeiffton auf ihr Hungergefühl aufmerksam machte wirklich gut, und da man sie dabei meistens auch nur hörte und nicht sah, kam so ein viel unheimlicheres Gefühl auf, als in den meisten Szenen, in denen man eine CGI-Spinne herumkrabbeln sah.

Ein weiterer positiver Aspekt des Filmes, war meiner Meinung nach die Beziehung zwischen Charlotte und Sting, der Spinne. Ich habe ihr wirklich abgekauft, dass sie die Spinne liebgewonnen hatte. Auch, dass sich Charlotte wie eine Spinne den Film über durch die Apartmentschächte krabbelt, war eine schön hergestellte Verbindung zwischen ihr und Sting. Ebenso wurde sehr gut herübergebracht, wie sehr sich Charlotte von ihrer Mutter und Stiefvater wünschte, wahrgenommen und respektiert zu werden. Alyla Browne (Charlotte) machte meiner Meinung nach einen tollen Job hier. Und ja, ich vermute, dass der Name Charlotte eine kleine Hommage an „Wilbur und Charlotte“ von E.B. White sein könnte.

Was mich auf der anderen Seite jedoch ein wenig störte, war das Familiendrama, welches den Film größtenteils dominierte. Für mich hatte dieses Thema deutlich zu viel Aufmerksamkeit und lenkte ein bisschen von der eigentlichen Geschichte ab. Tatsächlich empfand ich das Familiendrama aber unterm Strich deutlich interessanter als die ganze Spinnengeschichte, einfach, da ich das Gefühl hatte, dass der Film dahingehend deutlich mehr Zeit als in andere Plots investierte.

Creature Features haben oft die Prämisse, dass sie chaotisch, wild und actionreich sind. Einige von ihnen (gerade die ins humoristische gehenden) sind mit satten Farben ausgestattet. „Sting“ ist den kompletten Film dunkel gehalten. Man befindet sich in einem verschneiten New Yorker Apartment, bei dem ein Blizzard die Bewohner in ihre Wohnungen mehr oder minder einsperrte (sollte das eine „The Thing“ Anspielung sein?). Generell mag ich natürlich Schnee und Winter jeder Art, dennoch empfand ich den Film oft ein bisschen zu dunkel. Was ich wiederum mochte, war die Art und Weise, in der Charlotte der Spinne den Kampf ansagte. Wasserpistolen? Ja, solche kreativen Lösungen liebe ich in Filmen und hoben den humoristischen Aspekt in dem Film hervor, den man als Fan von Creature Features so schätzt. Davon hätte ich gerne noch mehr gesehen.

Fazit

Ich glaube „Sting“ kann ein guter Einstieg für Leute sein, die Horrorfilme erst einmal kennenlernen oder sich vielleicht nur bis zu einem gewissen Punkt gruseln möchten. Ich würde „Sting“ auch noch ein zweites Mal anschauen (ich gucke Filme meistens zweimal, bis ich mir eine finale Meinung bilde). Ich fand, es gab durchaus sehenswerte Szenen zu bestaunen, die Charaktere waren an sich interessant, auch wenn mir der Fokus deutlich zu wenig auf der Spinnengeschichte lag und mehr auf einem Familiendrama mit Horrorumgebung. Bei mir kam aber einfach nicht so ein Begeisterungsgefühl auf wie bei den anderen Kinofilmen, die ich in diesem Jahr bereits gesehen habe. Würde ich mir eine Fortsetzung ansehen? Vielleicht, es kommt auf den Trailer an. Gerade Horrorfilme wissen oft zu überraschen in ihren 2. Teilen, ausschließen würde ich es daher nicht. Unterm Strich kann ich sagen, dass ich den Film okay fand, dennoch habe ich mich ebenfalls hier und da dabei ertappt, auf die Uhr zu schauen, um zu sehen, wie lange es denn jetzt noch geht. Ich würde ihn durchaus weiterempfehlen, für Fans des Genres, aber es gibt auch noch Luft nach oben, wie ich finde.

Bis zum nächsten Mal!

Pola


Quellen:

Film „Sting“

Sting (film) – Wikipedia

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