Filmblog

Rezension: „Trap – No Way Out“

Hallo allerseits!

Heute bin ich zurück mit einer Reszension des Films: „Trap -No Way Out“, der am 01.08.2024 in die deutschen Kinos kam.

Eins kann ich vorweg sagen: Ich war sehr überrascht von dem Film!

Und, als kleiner Tipp, für alle, die ihn sich ansehen wollen: Geht noch nicht sofort raus, wenn der Abspann läuft, sondern wartet lieber etwas, da man noch eine Mid-Credit-Scene zu sehen bekommt.

Allgemeine Informationen

  • Originaltitel: Trap
  • Erscheinungsjahr: 2024
  • Land: USA
  • Länge 106 min
  • Darsteller: Josh Hartnett, Saleka Shyamalan, Ariel Donoghue, Alison Pill, Hayley Mills, u.a.
  • Regie: M. Night Shyamalan
  • Drehbuch: M. Night Shyamalan
  • FSK: 12

Inhalt

Eigentlich wollte Cooper mit seiner Tochter Riley nur auf ein Konzert ihres Idols Lady Raven gehen. Doch als er sich plötzlich in Mitten eines Polizeieinsatzes wiederfindet, wird ihm klar, dass sein dunkelstes Geheimnis ans Licht kommen könnte.

Meine Meinung

Also, normalerweise sind M. Night Shyamalan Filme weniger mein Ding. Wie sagt man im Englischen so schön, sie sind oft „hit or miss“ für mich. Daher war ich auch ein wenig zwiegespalten, ob ich in „Trap“ hineingehen sollte. Letzten Endes entschied ich mich tatsächlich nur dafür, weil ich ein großer Josh Hartnett Fan bin und mir daher dachte: Warum nicht?

Und was soll ich sagen, tatsächlich bereue ich nicht, mir den Film angesehen zu haben. Im Gegenteil, ich mochte ihn wirklich sehr, was mich selbst überrascht hat. Wenn man die bisherigen Rezensionen über den Film liest, scheint der Film unter den Zuschauern auch eher das bekannte „hit or miss“-Gefühl hervorzurufen. Manche scheinen ihn gemocht zu haben, andere waren weniger begeistert. Und ja, hier und da gab es auch für mich etwas auszusetzen, doch ich bin ehrlich, da mich der Film grundsätzlich begeistert hat, fiel es mir einfach, über die „Stirnrunzelmomente“ hinwegzusehen.

Einen typischen „Shyamalan-Twist“ gibt es in diesem Film nicht direkt. Jedoch muss ich sagen, dass mir diese Tatsache überhaupt nichts ausgemacht hat und ich es eigentlich sogar ganz gerne sah, dass man die Geschichte doch eher auf eine „konservative“ Weise bespielt hat, also nach altbekannten Plotgeschehen.

Mit gefielen die Charaktere sehr und ich muss wirklich sagen, dass Josh Hartnett mit seiner Darstellung eine tolle Leistung ablieferte. Als Zuschauer schwankte ich zwischen der Tatsache, Cooper als engagierten Vater zu sehen und ihn gleichzeitig für seine Taten abscheulich zu finden. Ebenso war ich froh, dass man Riley nicht als den stereotypisch-nervigen Teenie dargestellt hatte, sondern man sich gut in sie und ihre Situation hineinfühlen konnte. Mir tat sie am Ende wirklich so leid, wenn man bedenkt, wie sich der schönste Tag in ihrem Leben zu einem solchen Desaster entwickeln konnte.

Dass Cooper der Butcher, also der Serienkiller ist, den die Polizei auf dem Konzert sucht, daraus wurde weder im Trailer noch im Film lange ein Geheimnis drum gemacht. Es ist die Suche nach einer Möglichkeit der Polizei zu entkommen, die den Plot des Filmes ausmacht. Cooper ist zwar auf der einen Seite wichtig, dass Riley nichts passiert und dass sie einen schönen Tag hat, auf der anderen Seite benutzt er sie und ihre Fanliebe für Lady Raven, um der Polizei zu entkommen. Ich finde, das hat dem Charakter einen interessanten Touch verliehen, denn mich hätte nicht überrascht, wenn er Riley ohne Gewissensbisse auch mit Gewalt für seine Flucht einbezogen hätte. Stattdessen bekam ich das Gefühl vermittelt, dass er so etwas möglichst verhindern wollte und so seine Flucht noch ein wenig schwieriger für ihn wurde.

Der Film war ab 12 freigegeben, also kann man keine großartigen brutalen Szenen erwarten – jedoch braucht nicht jeder Film solche Szenen, ich empfand es nicht als störend, dass dieser Film zahmer war. Man darf nicht vergessen, auch ohne Brutalität kann ein Film Spannung erzeugen und das hat er für mich getan. Auch sah ich den Film nicht unbedingt als Horror an, sondern mehr als Thriller oder Krimi.

Und doch, es gab auch Momente, die mir weniger gefielen. Und hier kommen wir auch in den Spoiler-Bereich. Also, wer sich überraschen lassen möchte, sollte erst wiederkommen, wenn der Film gesehen wurde.

Ein großer Minuspunkt war für mich die Geschichte mit Rileys Mitschülern. Anfangs wurde eine Menge Tamtam um Rileys schweren Stand in der Schule gemacht, doch nachdem Riley mit Lady Raven auf der Bühne war und wir die Reaktion auf ihren Auftritt von ihren Mitschülerinnen sahen, wurde die Geschichte im Grunde fallengelassen. Man hätte diese Nebenstory streichen können, denn der Film hätte sich ohne diese Geschichte überhaupt nicht verändert.

Dazu gab es ein paar zu viele „deus ex machina“-Situationen, denn manchmal wurde es Cooper zu einfach gemacht. So kann ich bei vielen Begebenheiten während des Konzerts noch teilweise drüber hinwegsehen (z.B. ganz spontan den Onkel der Sängerin zu treffen – gespielt übrigens von Shyamalan selbst), doch spätestens bei der Badezimmerszene war ich dann so weit, dass ich mich fragte, warum Lady Raven nicht selbst die Polizei ruft, sondern sich drauf verlässt, dass es ihr Fahrer tut (schließlich weiß sie nicht, wann und ob er die Nachricht rechtzeitig liest oder ob Cooper ihn vielleicht irgendwie ausschaltet, bevor er Hilfe holen kann. Ebenso kann die Polizei ihren Anruf aufzeichnen und das später vor Gericht gegen Cooper verwenden). Aber vor allem verstehe ich nicht, warum sie keine Waffe zur Selbstverteidigung sucht. Sie war im Badezimmer, da muss es doch Nagelscheren oder ähnliches geben, etwas, mit dem sie Cooper hätte verletzten können. Sie hat es dem Butcher zu einfach gemacht, sie erneut zu entführen.

Nebenher frage ich mich Folgendes: Cooper muss doch klar gewesen sein, dass Lady Raven sofort die Polizei ruft, sobald sie ihn abgesetzt hätte. Vor Riley hätte er sie sicher nie ermordet, auch da es noch den Fahrer gab. Sicher, vielleicht glaubte er, dass er abhauen könne, sobald er zu Hause sei, aber die Polizei hatte ihn auf dem Konzert gesehen, es gab Fotos und Videos von ihm auf den Überwachungskameras. Er wäre auf jeden Fall irgendwo auf der Flucht geschnappt worden. Dass er sich vor Lady Raven zu erkennen gab, war meiner Meinung nach ein großer Fehler. Auch, dass das FBI ihm so viel erlaubte, wie z.B. das Fahrrad zu richten, war ein wenig – sagen wir – ungewöhnlich, da er ja bereits im Vorfeld oft genug bewies, dass er ziemlich gerissen ist. Trotzdem, ich glaube dennoch nicht, dass er entkommen wäre. Man hätte ihn sicher nicht aus dem Auto gelassen, ohne dass mehrere Waffen auf ihn gerichtet worden wären.

Beim Rausgehen aus dem Kino hörte ich jemanden sagen, dass der Film ein wenig voraussehbar gewesen war. Nun, ich finde das weniger, vermute aber, worauf die Person herauswollte. Den Filmtwist kann man vielleicht unter Umständen als vorhersehbar betrachten, jedenfalls ab einem gewissen Punkt, doch um ehrlich zu sein, stört es mich nicht. Die Mutter-Figur Rachel wird so spät eingeführt, dass der Twist lediglich als Erklärung dient, warum man überhaupt das Konzert durchsucht hat. Damit gab man dem Filmplot seine Daseinsberechtigung. Schließlich habe ich mich während des Schauens selbst gefragt, wie die Polizei überhaupt auf die Idee kam, das Konzert zu durchsuchen. Lady Raven scheint ja eher ein Teenie-Idol zu sein und weniger erwachsene Männer anzusprechen. Ich sehe diese Wendung auch nicht wirklich als Twist an, sondern, wie gesagt, lediglich als Erklärung. Ich verstehe auch, warum Rachel den Namen ihres Mannes nicht der Polizei mitteilte. Wahrscheinlich wollte sie nicht das aussprechen, was sie am meisten fürchtete. Ich bin zwar auch davon ausgegangen, dass die finale Küchenszene mit der Polizei von Anfang an abgesprochen war, aber das ist nun mal auch ein typischer Twist in Filmen, der mir jetzt nicht viel ausgemacht hat.

Fazit

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich fand den Film spannend, gerade weil man auf unnötige, brutale Szenen verzichte und mehr auf Spannung aufbaute. Als Zuschauer wollte ich wirklich wissen, ob und wie Cooper entkommt – und vor allem wann. Ebenso war die Geschichte mit dem Hintergrund eines Konzertes eine frische Idee, was ich echt toll fand. Ob es realistisch ist, dass die Polizei eine ausverkaufte Konzerthalle in binnen von wenigen Stunden durchsuchen kann, weil sie einen einzigen Mann suchen, bei dem sie nicht einmal richtig wissen, wie er aussieht? Nun, das sei mal dahingestellt. Interessant ist der Plot meiner Meinung nach auf jeden Fall. 

Zum Schluss ist folgendes zu sagen: Nicht jeder Film muss ein großes Event sein. Für mich bietet „Trap“ den perfekten Filmabend mit Popcorn und Unterhaltung und durch die niedrige Altersempfehlung hätte ich den Film als Teenager sicher auch bei einem Filmabend mit meinen Freundinnen gesehen.

Insofern, bis zum nächsten Mal!

Pola

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